Jules Spinatsch. Vienna MMIX – 10008/7000

Jules Spinatsch. Vienna MMIX – 10008/7000

Surveillance Panorama Project No. 4 – The Vienna Opera Ball

Poetisch, heiter und grausam: Jules Spinatschs Opernball-Panorama zeigt die Fotografie als Medium der Dokumentation und der Überwachung. Ein spektakuläres Kunstprojekt in Buchform zu einem höchst aktuellen Thema.

 

 

Titelinformation

Mit Beiträgen von David Campany und Wolf Singer

Einmalige Auflage von 600 nummerierten Exemplaren

, 2014

Text Deutsch und Englisch

3 Teile in Schuber

Volume I: broschiert, 568 Seiten, 10008 farbige Abbildungen

Volume II: gebunden, 160 Seiten, 71 farbige Abbildungen

Textheft: 48 Seiten, 5 sw Abbildungen

23.5 x 31.5 cm

ISBN 978-3-85881-408-1

Inhalt

Jules Spinatsch, 1964 in Davos geboren, ist einer der herausragenden Schweizer Fotokünstler der Gegenwart. Sein viertes Bild der Serie Surveillance Panorama Projects thematisiert die komplexe Wechselwirkung von Mensch und Maschine. Am Wiener Opernball 2009 entstanden, ist Vienna MMIX eine Reflexion über Planung und Zufall, Inszenierung und Überwachung – und ein spekulatives Repräsentationsporträt der Wiener Gesellschaft.

Vienna MMIX besteht aus 10 008 Einzelbildern, aufgenommen von zwei computergesteuerten Kameras im Abstand von 3 Sekunden. Volume I präsentiert alle Bilder in chronologischer Reihenfolge – jede Seite entspricht einer Minute des Balls, vom Einlass der 7000 Gäste um 20:32 Uhr bis zum Ende um 05:10 Uhr. Volume II zeigt ausgewählte Einzelbilder: Szenen von grosser Intensität und Intimität. Das Textheft enthält die Essays des Autors und Kurators David Campany und des Neurophysiologen Wolf Singer. Thematisiert werden die Wahrnehmung und ihre Umsetzung im Zeitalter der Medien- und Überwachungstechnologie.

 

Ausgezeichnet im Wettbewerb »Die schönsten Bücher Österreichs« 2014.

 

Gestaltet vom Karin Holzfeind und Nik Thoenen.

Autoren & Herausgeber

David Campany

 (*1967), Autor, Kurator und Künstler. Dozent an der University of Westminster, London. Freier Autor für Zeitschriften wie Aperture, Frieze, Tate oder Photoworks. Herausgeber mehrerer Bücher und Kurator von Ausstellungen über Fotografie und Film.

Wolf Singer

 (*1943), Neurophysiologe. Studium der Medizin in München. Ab 1981 Direktor der Abteilung für Neurophysiologie am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt (Main). Mitbegründer des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS), des Brain Imaging Center (BIC) sowie des Ernst Strüngemann Institut (ESI).

Echo

«Spinatschs fotografische Versuchsanordnung ist vom Geist des postdramatischen Theaters geprägt. Denn er geht davon aus, dass das gesamte gesellschaftliche Leben von Theatralisierung durchdrungen ist – angefangen vom individuellen Verhalten, über die Selbstinszenierung der Welt des Business und der Werbung bis hin zur medialen Selbstdarstellung der Politik.» Jan Wenzel, Camera Austria International
 

«Best Books 2014: Concept. A great concept. Jules Spinatsch is my master of the real concept work. Yes. Unbeatable. Incorrupt. Complex.» Markus Schaden, blog.photoeye.com


Die schönsten Bücher Österreichs 2014 -- Jurybegründung:

«Konsequent bedient sich dieses dreiteilige Kunstwerk im eleganten wie schlabbrigen Faux-Leder-Schuber seinem gewähltem Medium, dem Buch. Band eins dokumentiert mit über 10.000 Fotos einer Überwachungskamera den Wiener Opernball 2009, und hält in der ganzen Pracht der digitalen Fehlfarben den Abend chronologisch angeordnet auf knapp 1.000 Seiten säurefreiem Papier fest. Gemeinsam mit den intimen Close-Ups des zweiten Bands und den ergänzenden Texten in Band drei gelingt es dieser Publikation die Frage aufzuwerfen, welche Funktion das Medium Buch heute noch erfüllen kann – und wie sich unsere Wahrnehmung durch die bildgebenden und bildnehmenden Apparaturen unserer Gesellschaft verändert hat. Die hier vorliegende Arbeit findet ihre bestmögliche Entsprechung jedenfalls in diesem verschwenderischen wie reflexivem Monument, bestehend aus nichts anderem als gedruckten Büchern.»