Der Schweizer Hermann Scherer gehört zu den bedeutendsten expressionistischen Bildhauern überhaupt. Eine Monografie zu seinem Gesamtwerk.
Im Sommer 1923 besuchte der Basler Bildhauer und Maler Hermann Scherer (1893–1927) Ernst Ludwig Kirchner in Frauenkirch bei Davos und verbrachte dort die beiden folgenden Jahre. In dieser Zeit entstanden in einem geradezu explosionsartigen Schaffensrausch etwa hundert Holzschnitte, zahlreiche Bilder und Zeichnungen sowie mehr als zwanzig Holzskulpturen.
Im Mendrisiotto, wo er nach seinem Bruch mit Kirchner 1925 arbeitete, gründete er mit Albert Müller, Paul Camenisch und Werner Neuhaus die Künstlervereinigung Rot-Blau. Scherer, der im Alter von erst 34 Jahren starb, gehört mit seinen bewegenden, grösstenteils farbig bemalten Holzskulpturen zu den bedeutendsten Bildhauern des Expressionismus; als ein Hauptwerk gilt die Skulptur Totenklage (1925).Dieses reich illustrierte Buch dokumentiert erstmals das Gesamtwerk Hermann Scherers mit Abbildungen der wichtigsten Bilder, Holzschnitte und Skulpturen sowie mehreren Aufsätze zu den einzelnen Werkgruppen.
«Die Vorstellung des Lebens als ein unaufhörliches Ringen mit Mächten, die den Menschen von innen und aussen bedrängen, kristallisierte sich für Scherer vor allem in zwei Themen: der Beziehung zwischen Mutter und Kind und zwischen Mann und Frau.» Martin Schwander