Johannes Robert Schürch (1895–1941) ist einer der Hauptvertreter der frühen Moderne in der Schweizer Kunst. In seiner nur kurzen Laufbahn hat er ein OEuvre von mehr als 5000 Werken geschaffen. Seine Darstellungen existenzieller Konflikte des Menschseins sind nicht einem Zeitgeist verhaftet, sondern sprechen universelle Themen von zeitloser Aktualität an. Die Wachheit und Sensibilität, mit der Schürch dem Wahren und Authentischen im Leben wie im Werk immer wieder nachspürte, machen ihn zu einem der faszinierendsten Schweizer Künstler seiner Generation.
Mehr als drei Jahrzehnte nach der letzten Gesamtdarstellung von Schürchs Werk rückt dieses Buch den in Vergessenheit geratenen Künstler wieder ins Licht und betrachtet sein Schaffen unter aktuellen Fragestellungen neu. Im Zentrum stehen die lavierten Tuschezeichnungen und expressiven Aquarelle aus den 1920er-Jahren sowie bislang noch nie publizierte Skizzenbücher. Die Essays beleuchten Schürchs Schaffen aus kunsthistorischer, kulturwissenschaftlicher und philosophischer Perspektive, schlagen eine Brücke zur Astrologie und öffnen damit Einblicke in Themen, die seine Weltanschauung, sein Denken und Handeln massgeblich beeinflusst haben. Neue Gedichte der Schweizer Schriftstellerin Simone Lappert zu ausgewählten Werken verleihen Schürchs Kunst zudem ein lyrisches Echo im Hier und Jetzt.