Das Schaffen der japanisch-schweizerischen Malerin Teruko Yokoi (1924–2020) ist geprägt von nicht nachlassender kreativer Energie und ständiger Weiterentwicklung. Dieses Buch wirft einen vertieften Blick auf ihre Malmethoden und ihr eigenes Vokabular der Abstraktion, das sich im Verlauf einer langen künstlerischen Laufbahn ausformulierte. Die ebenfalls aus Japan stammende Kunsthistorikerin Kuniko Satonobu Spirig analysiert und erklärt kulturelle und biografische Zusammenhänge in Yokois Kunst sowie die maltechnischen Einflüsse des abstrakten Expressionismus auf ihr Werk.
Aufgewachsen in Japan, in der Stadt Tsushima, zog Yokoi 1949 nach Tokyo, wo sie die private Joshibi Universität für Kunst und Design besuchte. 1954 ging sie in die USA und vervollständigte ihre Ausbildung am San Francisco Art Institute und bei den Malern Hans Hofmann und Julian E. Levi in New York. Dort begegnete sie Künstlern wie Sam Francis – den sie 1959 heiratete –, Mark Rothko und Kenzo Okada. In dieser Umgebung schöpfte sie neue Energie und begann ihren eigenen Stil der Abstraktion zu entwickeln und ihre eigene Bildsprache zu erfinden. 1962 übersiedelte sie in die Schweiz, wo sie bis zu ihrem Tod in Bern lebte und unermüdlich arbeitete.