Wo ist der Wind, wenn er nicht weht? In dem neuen Buch The Wind Tunnel Model schlägt der Künstler Florian Dombois alternative Formen der Interaktion zwischen den Disziplinen vor: zwischen den Künsten, aber auch zwischen Künsten und Wissenschaften. Statt ein Problem oder ein Thema zu definieren, zu dem sich die jeweiligen Vertreter unterschiedlicher Richtungen zusammenfinden, gründete Dombois ein Windkanal-Labor mit leerer Mitte. Eine Architektur, die uns ihren Rücken zukehrt und ein nicht Sichtbares formt, ein Modell zweiter Ordnung, dabei verstörend konkret.
In dem englischsprachigen Buch kommen die Akteure des Windkanal-Labors zu Wort, ebenso wie eine eigens eingerichtete Reflexionsgruppe. Die Texte plädieren darüber hinaus für einen Austausch zwischen verbalem und nonverbalem Denken nach dem Modell der Fahrkunst, einer Transporttechnik des Bergbaus im 19. Jahrhundert, die Dombois zur Leitmetapher seiner Arbeitsgruppe und ihrer Zusammenarbeit umdeutete.